OM7: Was ist deine Gründungsidee?
Franziska: Ich möchte einen Raum schaffen, in dem man sich in bester Gesellschaft und gemütlichem Ambiente kreativ austoben kann! Bei Franmeisters wählt man aus einem vielfältigen Angebot ein DIY-Bastelset, das bei einem leckerem Weinchen oder alkoholfreien Schörlchen gestaltet werden kann.
Die verschiedenen DIY-Projekte dauern zwischen 30 und 120 Minuten. Man musss sich um Werkzeug, Ideen und Anleitungen keine Gedanken machen, denn hier kann man, mit professioneller Unterstützung, einfach drauflos werkeln. Von Armbänder prägen über Holzbrandmalen bis hin zu saisonal wechselnden Specials – hier findet jede:r sein Do-It-Yourself-Projekt. Egal ob man einen schönen Abend mit Freunden plant und vorab reserviert oder spontan vorbeischaut; in der Franmeisters DIY Bar findet jeder einen kuscheligen Platz an einem der Basteltische. Man verbringt eine entspannte Zeit mit Freunden und neuen Bekannten und nimmt ein individuelles Bastelstück danach mit nach Hause.
An anderen Tagen sorgen verschiedene Künstler:innen mit unterschiedlichen Workshops für frischen Wind.
OM7: Erzähle uns deine Gründungsgeschichte. Wie kam es dazu, dass du deine Geschäftsidee entwickelt hast?
Franziska: Ich habe vor 6 Jahren ein Video von einer Bastelbar in den USA gesehen. Was für eine coole Idee, habe ich mir da gedacht und wollte da gleich hin. Dann kam mir, zum Basteln in die USA fliegen ist dann doch ein bisschen teuer und aufwändig und hab im Internet recherchiert ob es etwas Vergleichbares in Deutschland gibt. Und als ich nichts gefunden habe, habe ich mir gedacht, na dann mache ich das eben selber.
Ich habe mich eigentlich auch schon immer als Selbstständige/Unternehmerin gesehen, ich hatte nur noch keine Businessidee, die zu mir gepasst hat. Mit meiner DIY Bar Franmeisters habe ich jetzt das perfekte Konzept für mich gefunden.
OM7: Welche Herausforderungen hast du während des Gründungsprozesses erlebt? Wie bist du damit umgegangen?
Franziska: Meine Grundidee war immer Basteln & Weinchen für Erwachsene. Als ich mich auf die Suche nach einer Location gemacht habe, habe ich erst festgestellt, wie schwierig bzw. teuer es ist eine Schanklizenz zu bekommen. Hier liegt man schnell mal bei 20.000-30.000€ für die Ablöse oder eine Baugenehmigungsänderung mit entsprechenden Auflagen, die erfüllt werden müssen. Man muss z.B. Parkplätze zur Verfügung stellen, wenn man Alkohol ausschenken möchte oder der Stadt 10.080 € zahlen, wenn man keinen hat. Die deutschen Regeln und Gesetze haben mich fast wahnsinnig gemacht. Ich war kurz davor aufzugeben und den Laden nicht auf zu machen, so frustriert war ich.
Letztendlich hat mich dann mein Bruder auf die Idee gebracht, dass die Gäste sich ja den Alkohol selber mitbringen können und ich dann ein sogenanntes "Korkgeld" verlangen kann. Mit dem Konzept fahre ich gut und alle sind happy :).
OM7: Welche Aspekte deiner persönlichen oder beruflichen Erfahrung fließen in deine
Unternehmensgeschichte ein?
Franziska: Wenn meine Freundinnen mich in meiner Kindheit gefragt haben, was wir machen wollen, kam von ihnen meistens der kleine Zusatz „außer basteln“, denn ich wollte am liebsten immer nur basteln - und an dieser Leidenschaft hat sich in den letzten 30 Jahren nichts geändert.
Nachdem ich mein Fachabitur im Bereich Gestaltung an der Lothar von Faber Schule absolviert habe wurde dann erstmal was „solides“ im naturwissentlichen Bereich studiert und so habe ich auch 10 Jahre in der Branche gearbeitet. Aber über die Jahre hat mir dabei die Kreativität gefehlt und der Wunsch wieder etwas mit den Händen zu gestalten wurde immer größer.
So ist 2018 langsam die Idee gereift, ein Bastelcafé oder eine Bastelbar aufzumachen. Denn basteln ist am aller schönsten gemeinsam mit Freunden und einem Gläschen Wein dazu. 3 Jahre habe ich dann mit Freund*innen die verschiedensten Sachen ausprobiert, an den Anleitungen gefeilt, Fotos dafür gemacht und dabei die ein oder andere Flasche Wein geleert.
OM7: Was ist dein Ziel/Wunsch für dich und dein Unternehmen im kommenden Jahr?
Franziska: Ich möchte Franmeisters im nächsten Jahr so weit bringen, dass ich davon leben kann. Dazu müsste ich ungefähr den doppelten Umsatz machen wie im Moment, ich bin aber auf einem guten Weg dahin.
Zusätzlich werde ich ab Herbst zwei Mitarbeiter*innen anstellen, dass ich mich wieder ein bisschen mehr auf den kreativen Prozess und die Administration, Marketing etc. konzentrieren kann und nicht immer im Laden stehen muss.
Langfristig plane ich ein Franchise daraus zu machen und eine Filiale in jeder größeren deutschen Stadt zu haben. Der Wunsch der Kunden und das Potential ist auf jeden Fall da.
OM7: Wie hilft dir die KREATIV Garage und das OM7 bei der Umsetzung deines Business?
Franziska: Durch die KREATIV Garage bekomme ich unheimlich viel Wissen um mein Business solide aufzubauen. Jeden Monat gibt es einen ganztägigen Workshop mit tollen Workshopleiter:innen zu wichtigen Business-Themen, die uns als Gründer:innen wieder weiter bringen. Zudem bekommen wir tolle Unterstützung um uns ein Netzwerk aufzubauen und viel Input, wo wir Infos und Fördermittel herbekommen, unser Unternehmen pitchen können oder auch einen Stand beim Weihnachtsmarkt bekommen. Von den anderen Teilnehmer:inen bekomme ich auch immer wieder super Input und Ideen. Jeder steht an einem anderen Punkt im Businessaufbau und es gibt fast immer Jemanden, der schon vor dem gleichen Problem stand und dieses vielleicht schon gut gelöst hat oder jemanden kennt, der einem da weiterhelfen kann. Unter uns Gründer:innen war von Anfang an ein toller Zusammenhalt da, tatsächlich gibt es jetzt bei mir im Laden Angelos Jasmin-Grüntee Getränk zu kaufen und Ramona war schon mit ihren Freundinnen zum JGA da.
OM7: Was bedeutet für dich die Teilnahme bei der KREATIV Garage?
Franziska: Die Teilnahme bedeuten für mich viel wertvolles Wissen dazu und Unterstützung zu bekommen, ein tolles Netzwerk aufbauen, neue Freundschaften zu schleifen, zusammen zu wachsen, sich unterstützen und die Erfolge zusammen zu feiern.